Acht Jahre lang, zwischen 1974 und 1982, hat Helmut Schmidt als Kanzler die Geschicke der Bundesrepublik Deutschland gelenkt. Am 23. Dezember 2008 wird der „Lotse“, wie er genannt wurde, 90 Jahre alt.
Der 85-jährige Henry Kissinger sagt es auf seine Weise, was er Helmut Schmidt zum 90. Geburtstag wünscht: "Ich hoffe, dass er mich überlebt. Denn ich will nicht in einer Welt ohne Schmidt sein." Hans-Dietrich Genscher schildert den Hanseaten Schmidt als einen Mann, "der in der Stunde der Gefahr, der Bedrohung, der Mann ist, der sich mit Umsicht, aber auch Kaltblütigkeit und Klarheit und mit quälender Verantwortung den Problemen stellt." Eigenschaften Schmidts, die vor allem auch im Krisenjahr 1977 und im Kampf gegen den RAF-Terrorismus sichtbar werden, bei der Entführung und Befreiung der Geiseln in der Lufthansa-Maschine "Landshut", bei der Entführung und Ermordung des Arbeitgeber-Präsidenten Hans-Martin Schleyer. Schmidts langjähriger Weggefährte, Frankreichs ehemaliger Präsident Giscard d´Estaing, beschreibt ihn so: "Er ist kein Mann der Ausflüchte. Er sagt, was er denkt und er ist sehr treu. Wenn er Dir etwas verspricht, dann hält er das."
Vielleicht liegt darin die Erklärung für Schmidts andauernde Popularität, sein Ansehen gerade auch bei den Jüngeren und warum er, je älter er wird, für immer mehr Menschen „der deutsche Kanzler“ ist.
Das Porträt zeichnet die politischen Schwerpunkte seiner Kanzlerjahre nach: Energiekrise und Weltwirtschaftsprobleme, Terrorismus und Verbreitung von Nuklearwaffen. Themen, die auch heute wieder oder weiter aktuell sind.
Regie
Marvin Enholt
Drehbuch
Rubrecht Eser, Gunter Hofmann
Kamera
Boris Becker, Rainer Schmidt
ProducerIn
Marc Müller-Kaldenberg
ProduzentIn
Regina Ziegler
Redaktion
Heiner Gatzemeier, ZDF
Sender
ZDF
Genre
Documentary