Das Gehirn zu Pferde (1985)

Der Film schildert nicht die historische Person August Strindberg. Er untersucht vielmehr das "Strindbergianische", jenen Begriff, der den Schriftsteller zum Experten der Frau-Mann-Beziehung in unserem Jahrhundert werden ließ, und der für die Unvereinbarkeit der Geschlechter steht, für ihre Qual, ihre Eifersucht, ihre Verzweiflung, ihre Öde, ihre Einsamkeit und den Trieb. Der Film kommt zu anderen Ergebnissen als zu den bislang vorliegenden. Die Kluft zwischen den Geschlechtern war deswegen nie größer als bei Strindberg, bei seiner Person wie in seinem Werk, weil seine Betrachtung ausschließlich dem eigenen, dem Mannbild galt. Das Frauenbild ließ er unberührt. Er benötigte die Rolle der Frau, die historisch-fixierte, als Konstante, um die eigene Situation genauer und sicherer dagegen abzugrenzen. Strindbergs Leben und sein Werk sind eine Rechnung mit einer Unbekannten: Frau. Das Verdienst Strindbergs ist es, das Klischee " Mann" zertrümmert zu haben - aber auf Kosten der Frau.



Besetzung

Gottfried John, Elisabeth Trissenaar, Lore Stefanek, Hermann Treusch u.v.a.

Stab

Regie
Hans Neuenfels

Drehbuch
Hans Neuenfels

Kamera
Theo Biertens

Schnitt
Dörte Völz

Musik
Moritz Eggert

ProduzentIn
Regina Ziegler

Redaktion
Dr. Siegfried Kienzle

Infos

Sender
ZDF

Genre
TV Play

Format
16 mm,Farbe

Länge
91 min.

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