Kimono (2000)

Hintergrund


Gilles Jacob, Festivalleiter der Filmfestspiele in Cannes hat allen Grund, sich damit zu rühmen, dass er junge Filmemacher entdeckt und deren Kariere gefördert hat. Zu seinen Entdeckungen gehört allen voran Lars van Trier, dessen Film DANCER IN THE DARK dieses Jahr die goldene Palme erhalten hat. Ein weiterer Regissuer war der Pole Krzystof Kieslowski ein immer wiederkehrender Cannes-Gast. Und natürlich auch die Großen des amerikanischen unabhängigen Kinos wie Jim Jarmusch, die Coen Brothers und Hal Hartley.



Es war einen logische Konsequenz Hal Hartley anzusprechen, und ihn um einen Beitrag zur EROTIC TALES Reihe zu bitten. Er ist ein wahrer Independent, der in der Rolle des Drehbuchautors, Regisseurs, Produzent, Komponist auftritt. Aber er zeichnet bei Zeiten auch für den Schnitt verantwortlich und manchmal taucht er sogar als Schauspieler in seinen eigenen Filme auf. Somit ein Filmemacher, der seine eigenen Filme von Anfang bis Ende gestaltet.



Nachdem Hal Hartley die erste Staffel der EROTIC TALES gesehen hatte, war er von der Vielfalt der Geschichten von verschiedensten Regisseuren aus verschiedensten Kulturen begeistert. Ihm gefiel, das Konzept, den Regisseuren die Freiheit zu geben, ihre eigenen Träume, Phantasien, Wunschvorstellungen umzusetzen, und somit ein ganz persönliches Statement zu realisieren.



Als Ziegler Film ihn ansprach und fragte, ob er, der Regisseur von Filmen wie SIMPLE MEN ( Cannes 1992) AMATEUR 1994), FLIRT (1995) und HENRY FOOL (1998), auch einen Film zu der Reihe beitragen möchte, schlug er eine Geschichte vor, die in verschiedene Genres greift und mit der Phantasie des Zuschauers spielt.



KIMONO ist ein außergewöhnliches EROTIC TALE, ein Märchen, das verschiedene Kulturkreise miteinander verbindet. Auf den ersten Blick mag dies den Betrachter an die französische Avangarde erinnern; vielleicht noch ein wenig an das neue amerikanische Kino. Schaut man allerdings näher hin, gibt es Referenzen zu japanischen Geistergeschichten, zu freudschen Methaphern und zu Traumtheorien. Das Besondere an diesem Film sind die japanischen Haikos, die vereinzelt in dem Film auftauchen. Kurz gesagt, KIMONO hat etwas für jeden Cineasten, was die Einladungen zu den renommierten Filmfestival in Rotterdam, Venedig und Toronto belegen.





Ein heißer Sommertag. Auf einer Landstraße wird eine junge Braut aus einem Auto geschmissen.
Völlig verzweifelt macht sie sich auf den Weg durch den Wald und entdeckt ein verlassenes altes Haus, in dem sie Unterschlupf findet. Müde und erschöpft schläft sie ein. Nachdem sie aus einem wundersamen Traum erwacht, findet sie eine Tasse heißen Tee auf der Fensterbank und einen wunderschönen Kimono auf dem Fußboden. Scheinbar ist sie nicht alleine in diesem Haus ....

Besetzung

Miho Nikaido, Ling, Valerie Celis, Yun Shen

Stab

Regie
Hal Hartley

Drehbuch
Hal Hartley

Kamera
Sarah Cawley

Schnitt
Steve Silkensen

Musik
Hal Hartley

Szenenbild
Andy Biscontini

ProduzentIn
Regina Ziegler

Redaktion
Karin Zahn, WDR

Infos

Sender
WDR

Genre
Short Feature

Format
35 mm, 1:1,66

Länge
27 min.

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