Die Dramatisierung von Andrzej Wajda konzentriert den Roman von Fjodor M. Dostojewski auf die drei Hauptfiguren: Der Student Raskolnikow hat eine alte Geldverleiherin erschlagen. Die Tat geschah weniger aus Habsucht, sondern weil er den Ehrgeiz hatte, ein perfektes Verbrechen zu begehen. Raskolnikow fühlt sich als intellektueller Übermensch befähigt und berufen, ein so minderwertiges, armseliges Leben wie das einer Wucherin auszulöschen. Hier sieht Wajda den Ansatz für eine faschistoide Ideologie, die er mit den Mitteln des Theaters durchleuchtet und kritisiert. Der Untersuchungsrichter Porfirij Petrowitsch wird zum Gegenspieler: Er kann Raskolnikow nichts beweisen, aber intuitiv spürt er in ihm den Gewalttäter und treibt ihn in die Enge bis zum Zusammenbruch und zum Geständnis. Nur das Straßenmädchen Sonja mit seiner Demut, seinem Gottvertrauen, bringt Menschlichkeit und Trost in diese lichtlose Unwelt. Ihr gelingt es, in Raskolnikow Schuldbewusstsein und den Entschluss zur Sühne zu wecken. (…)
(Siegfried Kienzle, Spiel im ZDF)
Udo Samel, Jutta Lampe, Dirk Nawrocki, Stephan Bissmeier, Bernd Ludwig, Stephan Meyer- Kohlhoff
Regie
Andrzej Wajda
Kamera
Kurt Oskar Herting & Martin Herden & Horst Thomas& Frank Tilk
Schnitt
Heide Böhm
Ton
Peter Rafailov
Musik
Zygmund Koniedzny
Szenenbild
Krystyna Zachwatowicz
ProduzentIn
Regina Ziegler
Redaktion
Hans W. Reichel
Sender
ZDF
Genre
TV Play
Länge
117 min.