Mit sicherem Blick für Details und viel Gespür für Zwischentöne inszenierte der mehrfache Adolf-Grimme-Preisträger Bernd Böhlich diese Geschichte einer späten Liebe zwischen einer Witwe und einem Häftling nach einem eigenen Buch. Thekla Carola Wied und Helmut Griem überzeugen durch ihre nuancierte, unaufdringliche Darstellung. Der Übersetzer, Rezitator und Kolumnist Harry Rowohlt beantwortet während eines charmanten Gastauftritts die Frage, ob er etwas mit dem gleichnamigen Verlag zu tun hat.
Eigentlich ist Juliane Willbrand, eine gut situierte, attraktive Witwe, zu beneiden. Sie bewohnt ein geräumiges, wunderschönes Haus, besitzt ein Segelboot und hat eine überaus vernünftige Tochter, Karoline, großgezogen. Trotzdem vermisst Juliane, die ihr Leben ganz selbstverständlich der Familie gewidmet hat, nach dem Tod ihres Mannes das Gefühl, gebraucht zu werden. Freunde und Verwandte, alle im Stress, können nicht verstehen, dass die Leere immer unerträglicher wird. Um etwas Nützliches zu tun, beschließt Juliane trotz erheblicher Bedenken ihrer Tochter, nach zwanzig Jahren in ihren Beruf als Bibliothekarin zurückzukehren. Allerdings hat der krisengeschüttelte Arbeitsmarkt nicht auf sie gewartet. Nur der Gefängnisdirektor Schober gibt ihr eine Chance: die verwaiste Anstaltsbibliothek wieder aufzubauen. Ein undankbarer Job, denn die schweren Jungs lesen, wenn überhaupt, nur etwas über Autos und Sport.
Thekla Carola Wied, Helmut Griem, Ursela Monn, Horst Krause, Andreas Schmidt, Harry Rowohlt
Regie
Bernd Böhlich
Drehbuch
Bernd Böhlich
Kamera
Eberhard Geick
Schnitt
Birgit Gasser
Ton
Willi Lindner
Szenenbild
Eduard Krajewski
Licht
Klaus Peter Lübs
ProducerIn
Ursula Vossen
ProduzentIn
Regina Ziegler, Prof. Wolfgang Hantke
Redaktion
Dr. Renate Michel, Degeto
Sender
Das Erste
Genre
TV Movie