Der Film schildert nicht die historische Person August Strindberg. Er untersucht vielmehr das "Strindbergianische", jenen Begriff, der den Schriftsteller zum Experten der Frau-Mann-Beziehung in unserem Jahrhundert werden ließ, und der für die Unvereinbarkeit der Geschlechter steht, für ihre Qual, ihre Eifersucht, ihre Verzweiflung, ihre Öde, ihre Einsamkeit und den Trieb. Der Film kommt zu anderen Ergebnissen als zu den bislang vorliegenden. Die Kluft zwischen den Geschlechtern war deswegen nie größer als bei Strindberg, bei seiner Person wie in seinem Werk, weil seine Betrachtung ausschließlich dem eigenen, dem Mannbild galt. Das Frauenbild ließ er unberührt. Er benötigte die Rolle der Frau, die historisch-fixierte, als Konstante, um die eigene Situation genauer und sicherer dagegen abzugrenzen. Strindbergs Leben und sein Werk sind eine Rechnung mit einer Unbekannten: Frau. Das Verdienst Strindbergs ist es, das Klischee " Mann" zertrümmert zu haben - aber auf Kosten der Frau.
Gottfried John, Elisabeth Trissenaar, Lore Stefanek, Hermann Treusch u.v.a.
Regie
Hans Neuenfels
Drehbuch
Hans Neuenfels
Kamera
Theo Biertens
Schnitt
Dörte Völz
Musik
Moritz Eggert
ProduzentIn
Regina Ziegler
Redaktion
Dr. Siegfried Kienzle
Sender
ZDF
Genre
TV Play
Format
16 mm,Farbe
Länge
91 min.