Wieder probt Botho Strauß ein Satyrspiel auf unsere endzeitliche Gesellschaft. Er durchsetzt unsere technokratische Gegenwart mit den Naturmythen der Vergangenheit. Oberon und Titania, die Feengestalten aus Shakespeares "Sommernachtstraum" wirken herein als Verstörung, aber auch als Wunschtraum in die heutige, tüchtige, unpoetische, phantasielose Umwelt.
Umsonst versucht Titania mit den klingenden Versen des "Sommernachtstraums": "Ich kenn' ein Ufer, wo wilder Thymian blüht/ Wo Primeln leuchten, das Veilchen dunkel glüht..." nochmals, die unverfälschte Natur zu beschwören. Oberon, ihr eigener Mann und Gefährte, versteht sie nicht mehr. "Es hat keinen Zweck. Nur ein Gott kann uns retten".
Schauplatz dieses Puzzles von Fundstücken aus der Literatur und Mythologie ist ein Park. Unrat, Wegwerfartikel unserer Zivilisation hängen in seinen Büschen - Papier, Bierdosen, Tonbandreste. Als traurige Clownerie auf unsere Wegwerfgesellschaft versteht Strauß dieses Vexierspiel.
Libgart Schwartz, Peter Simonischek, Jutta Lampe, Bruno Ganz, Martina Krauel, Roland Schäfer
Regie
Peter Stein
Drehbuch
Botho Strauß
Kamera
Jens Jüttner
Ton
Bernd Dannenberg
Musik
Peter Fischer
ProduzentIn
Regins Ziegler
Redaktion
Dr. Jürgen Bengsch
Sender
ZDF
Genre
TV Play
Format
16mm Farbe
Länge
150 min.