1994Hintergrund
1993 war Paul Cox der Vorsitzende der Jury des Internationalen Filmfestivals in Istanbul, als er von der Regina Ziegler Filmproduktion das Angebot bekam, ein „Erotic Tale“ zu drehen. „Wäre es in Ordnung, wenn
ich gegen Weihnachten anfangen würde? Dann habe ich ausreichend Zeit zwischen zwei Projekten. Aber was soll das sein, ein „Erotic Tale?“
Ein Zwischenstop in Berlin löste diese Frage. Cox verbrachte ein Wochenende damit, von Fernsehkanal zu Fernsehkanal zu „surfen“, um Eine Vorstellung davon zu bekommen, was die Qualität eines „Erotic Tale“ ausmacht. Dann hatte er die Idee: „Vielleicht ist es an der Zeit,
einen Film zu drehen, der die Geschichte zweier Mädchen erzählt, die ein phantastisches Wochenende auf einer Farm verbringen.“
Paul ist der Regisseur für Frauen-Filme. Seine Firma „Illumination Films“ überlebt nicht zuletzt deswegen, weil sie dem Prinzip treu geblieben ist, mit Low-Budget-Arbeiten gegen den Strom und gegen die Major Companies Hollywoods zu schwimmen.
Filme wie „Man of Flowers“ (1983) und “My first Wife” (1984)
beschäftigen sich so radikal mit den Themen Sex, Phantasie und Außenseitern, wie es nur wenige Regisseure wagen. „Es sind ehrliche Filme, über mich, meine Gefühle und damit vermutlich auch über die anderer Menschen“.
Für die köstliche Eröffnungsszene versammelte Paul Cox alle seine Freunde in einem atelier, um die nackte Maya zu malen. Dann – so das Drehbuch – verlässt das Modell das Atelier, um ein zärtliches Wochenende mit ihrer Kunstlehrerin zu verbringen, um sich eins zu fühlen mit der
Natur...bei Wein und Mozart.
„Touch me“ wurde auf einem Schwulen –und Lesben-Festival präsentiert, und ein Kritiker urteilte über den Film, er sei so nahe an einem Soft-Porno wie nur möglich, ohne dabei die Qualität eines „Erotic Tale“ zu verlieren. „Claudia Karvan ist wunderschön“, sagte ein anderer, genau
wie Gosia Dobrowolska, die Kunstlehrerin, die wohl jeden halbwegs normalen Mann dazu verführen könnte, mit ihr ein Wochenende auf dem Lande zu verbringen.